Vollständiger Name: Sybarites de Sang (was soviel bedeutet wie "Genießer des Blutes")
Giles liefert im Kapitel "Feindlich" eine prägnante Definition dieser Gemeinschaft:
„Die Sybarites sind eine weltweit verbreitete Sekte von Vampiren, die ihren Ursprung in Frankreich hat. Die ganze Hingabe der Sybarites gilt einem luxuriösen Lebensstil und ihr ganzes Trachten dem Genuss menschlichen Blutes. Sie töten nicht einfach nur wahllos Menschen, wenn sie Durst haben. Es ist ihnen wichtig, vor allem junge und attraktive Opfer aufzutun und sie inszenieren den Tötungsakt als opulentes Schauspiel. In der Regel dauert es immer mehrere Tage, während derer sie im Rahmen einer makabren Orgie immer nur ein bisschen von ihren Opfern trinken und so deren Qual auf das Grausamste verlängern, bis sie sie am Ende schließlich töten.“
Herkunft/Ursprung:
Es gibt die Sybarites seit dem Jahr 38 vor Christi. Damals kamen griechische Vampire aus Sybaris nach Lutetia, das antike Paris, und gründeten dort die Organisation.
Ideologie:
Die Sybarites verachten die Menschen. Sie halten sie für eine minderwertige Rasse. Ebenso verachten sie Vampire wie Gemma, Giles und ihre Freunde, weil sie dem menschlichen Blut entsagen. Sie halten sie für Schwächlinge, etwas, das es auszumerzen gilt. Daher kommt es immer wieder zu Kämpfen zwischen den Sybarites und Vampiren wie ihnen. Wenn sie auf einen neuen Vampir treffen, bieten sie ihm an, sich ihnen anzuschließen. Lehnt er ab, versuchen sie, ihn zu vernichten, indem sie ihn zu einem sogenannten Annexions-Duell auffordern.
Die Sybarites haben keine direkten politischen Ambitionen, da sie sich den Menschen ohnehin überlegen fühlen. Sie erachten die Menschen als derart nichtig, dass sie keinen Ehrgeiz verspüren, ihnen eine öffentliche Herrschaft aufzuzwingen. Umgekehrt fühlen sie selbst sich aber auch keiner menschlichen herrschenden Macht oder Regierung verpflichtet.
Das Vergnügen, der Genuss qualitativ hochwertigen Blutes und die Erfüllung sinnlicher Bedürfnisse stehen bei den Sybarites im Vordergrund, hierfür nehmen sie sich von den Menschen, was sie wollten. Sie nehmen ihr Blut, ihr Leben, ihre Dienste, ihre Unschuld, wann und wo immer ihnen danach zumute ist. Dennoch ziehen sie es vor, dabei nicht zu auffällig vorzugehen. Denn dadurch, dass sie ihren Neigungen im Verborgenen nachgehen, erhalten sie den Mythos um die Existenz von Vampiren, was bei den Menschen Angst hervorruft. Würden die Sybarites offen über die Menschen herrschen wollen, würde dies vielleicht früher oder später eine Rebellion provozieren. Durch Angst hingegen sind die Menschen besser zu kontrollieren.
Darum lassen die Sybarites hin und wieder auch eines ihrer Opfer davonkommen. Auf diese Weise kann das Opfer anderen von seinen schrecklichen Erlebnissen erzählen und den Vampir-Mythos weiter schüren.
Sitten und Gebräuche:
„Diese gewöhnliche Form der Ernährung ist unserer glanzvollen Rasse einfach nicht würdig! Daher zelebrieren wir Sybarites unsere Mahlzeiten stets auf standesgemäße Art und Weise! Unsere Beute ist immer von reinstem Blut und aus bestem Hause! Unsere Mahlzeiten finden in großem Stil und in Rahmen von opulenten Festessen und rauschenden Bällen statt! Unsere Feste lassen kein Vergnügen aus, sei es nun kulinari-scher, erotischer oder sonstiger Natur! Wir sind Gourmets mit den allerhöchsten Ansprü-chen! Keines unserer Mitglieder musste je wieder seine Beute heimlich in einem dunklen Hinterhof aussaugen!“ (Momboisse im Kapitel "Aristokratisch")
Die Sybarites vergreifen sich zumindest normalerweise nicht an Kindern, weil sie – ähnlich einem guten Wein - eine gewisse Reife des Blutes bevorzugen.
Möchte ein Vampir Mitglied bei den Sybarites werden, so werden die Aufnahmefeierlichkeiten im Rahmen eines Festbankettes durchgeführt werden, so muss er als Gastgeschenk eine Jungfrau mitbringen. „Das heißt, eine noch unberührte junge Dame, falls das neue Mitglied ein Novize ist, und ein unberührter junger Mann, falls das neue Mitglied eine Novizin ist! Der Novize beziehungsweise die Novizin wird ihr Gastgeschenk dann selbst in unserem Beisein feierlich aussaugen und ist somit offiziell bei den Sybarites aufgenommen!" (Momboisse im Kapitel "Aristokratisch") Anschließend muss das neue Mitglied mit seinem Blut einen Vertrag unterzeichnen, in dem es sich verpflichtet, den Sybarites de Sang bis in alle Ewigkeit die Treue zu halten und sich mit seinem Leben dafür verbürgt, den Interessen der Sybarites von nun an oberste Priorität zu geben und über sämtliche Angelegenheiten und Unternehmungen völliges Stillschweigen zu bewahren.
Die Sybarites veranstalten im wöchentlichen Wechsel jeweils ein Bankett und eine Hetzjagd. Darüber hinaus gibt es auch noch diverse andere Veranstaltungen wie zum Beispiel Orgien oder kleine Schaukämpfe.
Zu den Pflichtveranstaltungen für alle Mitglieder gehören die Levers und die Chambres Ardente.
Struktur:
Der immense Vorteil der Sybarites ist es, dass sie als Gruppe organisiert und vernetzt sind, während die meisten anderen Vampire im Prinzip alle eher als Einzelgänger ihr Dasein fristen.
„Wir bewerkstelligen dies mittels einer straffen und perfekt strukturierten Organisation. Unsere Mitglieder verpflichten sich mit ihrem Leben für ihre Verschwiegenheit. Darüber hinaus haben wir ein Heer von Wächtern und Dienern, welche ebenso effizient wie uns treu ergeben sind.“ (Momboisse im Kapitel "Aristokratisch")
Hierarchie:
Die Amtszeit eines Oberhauptes kann nur durch dessen Tod beendet werden. Wenn ein Oberhaupt selbst einmal gegen die Regeln der Sybarites verstößt oder sich als illoyal erweist, kann es auch abgewählt werden.
Bei den Sybarites ist die Nachfolge eindeutig geklärt, und sobald ein Anführer stirbt, wird mit sofortiger Wirkung sein Nachfolger seinen Posten einnehmen.
Gewählt wird das Oberhaupt bei den Untergruppen in England, Spanien, Italien, Russland, Deutschland und Österreich jeweils von den Sybarites mit der längsten Mitgliedschaft. Aus ihnen setzt sich dann auch ein Gremium zusammen, das das weltweite Oberhaupt bestimmt.
Die Nachfolger eines Oberhauptes sind auch seine Stellvertreter. Sobald ein Nachfolger nachrückt, bestimmt das Gremium den nächsten, damit immer zwei Nachfolger zur Verfügung stehen.
Weitere Ämter:
Maître de Embauchage: |
kümmert sich darum, neue passende Mitglieder zu finden |
Maître de Divertissement: |
plant die geselligen Zusammenkünfte, denkt sich unterhaltsame Vergnügungen aus, treibt entsprechende Örtlichkeiten dafür auf und organisiert alles nötige Material |
Maître de Sécurité: |
überwacht die Sicherheit der Organisation, sorgt dafür, dass niemand seine Verpflichtung zur Diskretion missachtet und rekrutiert die Mort-Vivants |
Maître de Recrutement: |
rekrutiert menschliche Handlanger und sorgt (durch Erpressung, Bestechung, Bedrohung usw.) dafür, dass die Menschen diese Dienste entsprechend ernst nehmen |